Rallye-Tagebuch

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Ziel - Dalyan / 20.05.

Zugegeben unser Blog war die ganze Zeit nicht auf aktuellstem Stand und ist es immer noch nicht. Aber wir sind schon im Ziel in Dalyan an der türkischen Riviera...

Verrückt wie schnell drei Wochen vergangen sind und wir überlegen nicht einfach weiterzufahren...

Heute gibt es jetzt noch ein kleine Aufgabe und dann ist der offizielle Teil der Rallye vorbei. Heute Abend ist Siegerehrung und wir halten Euch auf dem laufenden, ob das diesmal mit dem Kamel klappt...

Tag 10 - 09.05.2016 - Giresun

Die Abfahrt morgens führte durch das Lager und dann über kleine Waldwege zurück auf die Paßstrecke. Tagesziel war Giresun an der Schwarzmeerküste.
Da wie erwähnt unsere Vorräte erschöpft waren, hatten wir beschlossen, erst noch in Merzifon einzukaufen und einen Tee zu trinken, bevor wir uns wirklich auf den Weg machten. Außerdem war noch eine Apfelaufgabe zu erledigen, denn die Gegend um Merzifon und Amasya ist für Ihre Äpfel bekannt.
Zufällig war an dem Tag Markt in Merzifon und so sind wir noch fast drei Stunden in der hübschen Stadt herumgestreunt, haben Obst und Gemüse gekauft, eine feine Suppe gegessen und mit ganz vielen Leuten unterhalten, die mal in Deutschland oder der Schweiz gelebt hatten.
Der Markt war großartig, richtig frisches Obst und Gemüse in großen Mengen, teilweise auch Früchte, die uns unbekannt waren und die wir alle probieren durften. Es gab zum Beispiel eine Art längliche Blaubeere, die richtig lecker geschmeckt haben. Wir haben uns aber gegen den Kauf entschieden, da schon das Probieren zu blau verfärbten Fingern geführt hat und wir uns nicht vorstellen wollten, wie der Transport und Genuß der Frucht im Auto ausgehen mochte.
Über Schnellstraßen ging es dann an die Schwarzmeerküste, wo wir direkt am Meer erstmal eine schöne lange Mittagspause eingelegt und die Füße in recht frische Schwarze Meer gestreckt haben.
Der Zufall wollte es und so stand an unserer Rastplatz einsam und verlassen ein kleines, angeleintes Rind, welches uns ermöglichte, einen lang gehegten Plan zur Erfüllung einer Aufgabe umsetzen. Wir hatten zur Aufgabe Aufkleber auf besondere Objekte/ Menschen/ Tiere zu kleben und diese Foto auf der Facebook Seite des AOR Werbepartners zu posten.
Jetzt keine Aufregung, wir haben den Aufkleber extra auf der Klebefläche mit Sand bestreut, damit es dem Tierle nicht wehtut, wenn wir ihn wieder abziehen. Auf jeden Fall wurde das Foto großartig.
Wir waren dann aufgrund unseres Marktbesuches relativ spät in Giresun, haben das Fahrerlager lokalisiert und sind dann aber erst einmal ins Hamam. Sagen wir, es war an der Zeit.
Das ganze hat sich als relativ schwierig herausgestellt, da es in Giresun genau ein Hamam gibt, und das nur für Männer. Aber der Taxifahrer, den wir angequatscht haben und der uns dann mit unserem Auto (also er ist gefahren!) dorthin gebracht hat, hat das auf der Fahrt mit seinem Kumpel telefonisch geregelt und so durfte Karoline mit ins Hamam. Überraschend unkonventionell, auch wenn die beiden anderen Badegäste gelinde gesagt irritiert waren...
Nach einem guten Essen mit allerdings diätischen Portionen sind wir dann ins Fahrerlager in einer Sportanlage direkt an der Küste, haben wieder erwarten noch einen guten Stellplatz gekommen und mit Seb vom Team Bollehutexpress noch eine Fahrerlagerbegehung gemacht. Seb war auch einer derjenigen, die wir immer wieder getroffen haben.
Wir waren dann zusammen noch eine Weile beim Team 110- RAConauten gestanden, was leider dazu geführt hat, daß wir mal wieder etwas (zu) spät im Bett waren.

Tag 9 - 08.05.2016 - Merzifon

Von Beypazari aus ging es am nächsten Morgen Richtung Merzifon. Wir hatten relativ viel Zeit an dem Tag und haben uns für die Fahrt die eher kleineren Strecken über nette Passstrecken ausgesucht. Landschaftlich absolut sehenswert und auch das Wetter wurde allmählich besser und so blieb dieser Tag weitgehend trocken.
Per Buschfunk haben wir noch von einer weiteren Aufgabe erfahren, die wir aber erst auf dem Weg nach Merzifon in Corum erhalten sollten.
An der Servicestation, an der wir die Infos dann bekommen haben, haben wir dann ganz nebenbei noch eine weitere Roadbook- Aufgabe gelöst. Ein Bild des kompletten OK, also des Rallye-Organisationskomitees.
Die Zusatzaufgabe war eine kleine Bildersuchfahrt in Corum und die Fahrt entlang einer bestimmten Route über Nebensträßchen und kleine Wege nach Merzifon, eine hier sogenannte Chinesenrallye. Die Aufgaben waren schnell erfüllt und die Wege auch leicht gefunden, leider war eine Strecke wegen des vielen Regens der vergangenen Tage unpassierbar und so nahm die Offroad-Passage ein schnelles Ende.
Kurz vor Merzifon wurden wir von der Polizei in Empfang genommen, die uns pulkweise in unser Nachtlager auf einem Berg in der Nähe der Stadt brachte. Was uns etwas aus dem Komzept und den Teamchef auf die Palme brachte. Wir waren auf eine Übernachtung außerhalb eigentlich nicht vorbereitet, denn wir hatten schon einen super Plan, wo wir in Merzifon essen gehen wollten und außerdem keine Vorräte mehr.
Das Fahrerlager auf dem Berg war eigentlich auch zu klein und es gab nur wenige ebene Stellflächen, von denen wir einen ergattern konnten.
Der Abend wurde dann noch recht nett, die Aussicht vom Berg auf Merzifon und das Tal war großartig. Es war auch etwas zu essen organisiert, es gab eine Art Mixed-Grill-Döner, der gut geschmeckt hat und sogar Bier und das alles auf Kosten eines uns unbekannten Spenders.

Tag 8 - 07.05.2016 - Beypazari

Schon der achte Rallyetag und es wird Zeit mal ein paar Zeilen über das Wetter zu schreiben. Es ist kalt und es regnet. Immer wieder kommen kleine und größere Schauer runter und das macht das ganze natürlich nicht so angenehm. Man reist ja doch lieber bei Sonne. Aber es ist nicht zu ändern und so bleibt uns nichts als das beste daraus zu machen und gelegentlich die mit-Zelt-Reisenden und Motorradfahrer zu bedauern, die quasi seit dem ersten Rallyetag morgens in klamme Klamotten zu steigen. Obwohl auch wir alles Motorradfahrer sind, können wir uns eine Rallye mit dem Motorrad eigentlich nicht wirklich vorstellen.
Besonders zu erwähnen sind in diesem Zusammenhang die Jungs des Teams Rough Riders. Hier ist der Name Programm. Wir haben keinerlei Vorstellung, wie man mit so wenig Gepäck reisen kann. Es ist ein reines Motorradteam ohne Begleitfahrzeug und jeder hat nur eine kleine Gepäckrolle dabei für die drei Wochen Rallye. Keine Spur von einem Zelt, es wir einfach draußen geschlafen, auch bei Regen.
Von Haymana aus ging es zunächst nach Ankara, wo wir auf der Burg eine Sonderaufgabe zu lösen und ein Foto eines bestimmten Geschäftes zu machen hatten. Die Burg haben wir uns auch noch angesehen, wobei es sich nur wegen der Burg nicht lohnt. Lohneswert ist allein die Aussicht über die vier-Millionen-Stadt Ankara.
Die unserer Ansicht nach übrigens keine Reise wert ist. Es gibt trotz der sehr langen Geschichte der Stadt quasi keine historischen Gebäude oder gar eine Altstadt. Außerdem ist der Verkehr recht eigenartig. Nicht so chaotisch wie in Istanbul, aber die Verkehrsführung ist sehr schwer zu durchschauen und so gestaltete sich die Anfahrt zu unserem nächsten Ziel, dem Hippodrom recht schwierig und war geprägt von verpaßten oder nicht vorhandenen Abzweigen.
Im Hippodrom bzw. einer großen Betonfläche dort, deren eigentlicher Zweck uns schleierhaft ist, gab es dann einen sogenannten Le Mans Start. Die Autos wurden in einer Reihe aufgestellt und die Fahrer stellten sich gegenüber. Beim Startsignal mußte man dann zu den Autos sprinten und eine große Runde durch die Anlage sausen. Bei uns war klare Ansage, daß oberstes Ziel der Zustandserhalt der Fahrzeuge ist, sprich Augen auf und keinen Quatsch machen... Aber es gab da Leute, da konnte man meinen es ging um die Formel 1 Weltmeisterschaft und anscheinend gab es auch Bruch.
Nach dem Adrenalin-Schub ging es dann wieder raus aus Ankara Richtung Beypazari. Auf dem Weg dorthin hatten wir ein tolles Erlebnis, als wir an einem netten Plätzchen etwas abseits der Straße gepicknickt haben. In der Nähe stand noch ein Auto und wir haben auch ein paar Leute gesehen, die etwas in den Felder sammeln sehen. Als wir dann fast fertig waren mit essen, ist Markus mal zu den Leuten hin, die jetzt auch ein Picknick vorbereiteten. Sofort gab es eine Einladung zum Cay, also Tee, der in eine schicken mobilen Cay-Zubereitungsstation gekocht wurde.
Wir haben dann unsere Wassermelone zerschnippelt, damit wir nicht mit leeren Händen dastehen und uns zu den drei älteren Herrschaften dazu gesetzt. Trotz massiver Sprachbarriere haben wir uns über eine Stunde wirklich blendend "unterhalten" und "mußten" alle möglichen Köstlichkeiten probieren. Selbstgemachtes Fladenbrot, Gözleme, Börek und so weiter. Mehr als probieren ging aber nicht, da wir ja schon gegessenen hatten.
Unser Lager am Abend war dann der Fußballplatz in Beypazari, einer netten, aber unspektakulären Kleinstadt.

Tag 7 - 06.05.2016 - Haymana

Jetzt hat es wieder eine ganze Weile gedauert, daß wir zum Blog schreiben gekommen sind. Aber es gibt einfach immer was zu tun. Entweder man ist im Auto unterwegs, wir sind ja schließlich auf einer Rallye oder es gibt Aufgaben zu lösen oder man kümmert sich um persönliche Belange wie Einkaufen, Essen oder Schlafen und vielleicht noch ein abendliches Bier bei Austausch mit anderen Teams.
Am siebten Rallyetag haben wir dann Istanbul hinter uns gelassen und sind Richtung Ankara aufgebrochen. Ziel war der Bäderort Haymana südlich von Istanbul.
Auch auf dieser Etappe haben uns unsere braven Omega nicht im Stich gelassen, die Autos liefen ganz wunderbar.
Die Strecke nach Haymana führte zunächst über eine breit ausgebaute Schnellstraße (aber keine Autobahn), die von Istanbul nach Ankara geht. Bei Adapazari sind wir dann Richtung Süden auf kleinere aber auch gut ausgebaute Landstraßen ausgewichen. Diese haben uns durch eine wunderbar abwechslungsreiche Mittelgebirgslandscaft geführt.
Bei Mittagessen in einer Kleinstadt haben wir uns länger mit einem anderen Team unterhalten. Dieses hatte sich schon zwei Tage vorher getrennt, ein Teil des Teams fährt jetzt fährt jetzt zu zweit in einem Auto und möchte nichts mehr mit den anderen zu tun haben. Das sind auch nicht die einzigen bei denen so etwas passiert ist. Teilweise sind Teams komplett zerbröselt und auch langjährige Bekanntschaften zerbrochen. SO richtig erklären können wir uns das nicht, aber es ist auch bei der letzten Rallye schon mehrfach passiert.
In Haymana angekommen war das Fahrerlager auf dem Schulhof schnell gefunden, allerdings hatten wir den Tag über etwas getrödelt und waren daher recht spät vor Ort. Und wenn man schon einmal in einem Bäderort ist und seit drei Tagen nicht geduscht hatte.... Also haben wir uns auf die Suche nach einem Hamam gemacht und dort das volle Programm inklusive Seifenmassage gebucht. Das war ganz wunderbar und wir vier waren endlich mal wieder blitzblank sauber...
Zum Essen blieb danach leider kaum mehr Zeit und wir mußten uns mit einem der vielen türkischen Schnellimbisse begnügen. Einfach aber ordentlich, von daher war alles in Ordnung.

Tag 6 - 05.05.2016 - Istanbul Yencapi - Sancaktepe/Pasaköy

Morgens war dann großes Kino angesagt. Für die Rallyeautos wurde kurzzeitig eine der Hauptverkehrsadern der 16-Millionen-Metropole gesperrt. Wir sind dann mehr oder weniger im Pulk bis zur Sultanahmet- Moschee gefahren, wo ein kurzer Empfang des Bürgermeisters, des türkischen Europaministers und anderer "wichtiger" Personen stattfand und wir haben vier der gespendeten Rosenstöcke übergeben.
Danach ging die wilde Hatz durch Istanbul weiter- mit Polzeieskorte über rote Ampeln, Straßen wurden gesperrt und so ging es dann bis zur Bosporusbrücke. Unglaublich.
Nach der Bosporusbrücke hat sich der Kovoi dann langsam aufgelöst und die Teams haben das Ziel im Rallye Park in Sancaktepe-Pasaköy angesteuert. Dort gab es ein Abendessen der Gemeinde Sancaktepe, das wir leider aufgrund eines kleinen Einkaufstrips verpaßt haben.
Im Rallyepark haben wir vor drei Jahren einen Baum, der von der Gemeinde Karlsdorf-Neuthard gestiftet wurde, gepflanzt. Den haben wir natürlich besucht und für gut befunden. Und wir haben ein neues Schild angebracht, denn das alte war leider verschwunden, da waren Metalldiebe am Werk.
Auf jeden Fall geht es dem Bäumchen gut, es wächst und sprießt.
Der Abend war noch sehr unterhaltsam, wir haben uns mit ganz vielen Teams unterhalten und sind recht lang verhockt.

Tag 5 - 04.05.2016 - Inece - Istanbul

Nach einem kurzen Kaffee und schnellen Frühstück auf dem Schulhof von Inece, haben wir es geschafft, diesen zu verlassen, bevor die ersten Schüler und/oder Lehrer eintrafen. Lediglich eine Frau ist kurz vor unserer Abfahrt etwas verunsichert an uns vorbeimarschiert.
Unser Ziel war es an dem Tag vor 12Uhr Istanbul zu erreichen, was wir auch fast geschafft haben. Wir haben für die Fahrt bewußt nicht die D100 gewählt, die zweispurig von der griechischen Grenze mitten nach Istanbul führt, sondern uns für eine "kleinere" Alternativroute weiter im Norden entschieden.
Trotz eines kleinen Abbiegefehlers haben wir es ohne uns zu verfahren geschafft, das Fahrerlager im Yenkapi Park bzw. dessen Parkplatz zu erreichen, was mit einer 1:800000 Landkarte, einem grottenschlechten 1:400000 Atlas und einem super Innenstadtplan (auf dem der Park nur in Randlage-natürlich falsches Ende zu sehen war) eine ordentliche Leistung.
Der Platz selbst war in Ordnung, aber vom Coolness-Faktor weit von "unserem" letzten Fahrerlager in Istanbul an der blauen Moschee (Sultanahmet Camii) entfernt. Dieser stand in diesem Jahr offiziell wegen der Vorbereitung zum Ramadan nicht zur Verfügung. Das war aber wohl nicht der einzige Grund. Wir nehmen an, daß auch die Angst vor eventuellen Terroranschlägen für die Behörden eine Rolle gespielt hat.
Die Vorbereitungen für Ramadan waren in vollem Gange, wie wir dann gesehen haben. Allerdings scheint uns das alles etwas widersprüchlich, weil hauptsächlich Freßbuden aufgebaut wurden, was in Zusammenhang mit einem Fastenmonat etwas unsinnig erscheint. Klar, abends wird gegessenen, aber daß das dann Jahrmarkt Charakter hat, scheint etwas ungewöhnlich.
Nachdem wir auf unserem Übernachtungsplatz angekommen waren, haben wir uns zunächst einmal etwas mit Wartung beschäftigt. Bzw. parallel etwas zu essen vorbereitet und die Fahrzeug mal durchgeschaut. Dabei ging es besonders um den Schmuddel, der im Laufe der vorangegangen 400-500km angefangen hatte Brummgeräusche an der Vorderachse zu machen, deren Herkunft uns nicht klar war.
Nachdem wir das erste Rad demontiert hatten, wurde klar, daß zunächst einmal der Dreck von der Aktion vom Vortag aus der Radaushängung gepopelt werden mußte.
Danach haben wir die Radlager gecheckt und konnten keine Probleme entdecken. Wir vermuten daher ein Abnutzungsproblem der aufgezogenen Reifen.
Wir haben dann noch kurz über die Betriebsmittel geschaut und festgestellt, daß auch der Schmuddel ein super Typ ist... Bis auf diese Besorgnis liefen die Autos absolut problemlos.
Nachdem wir nach unseren Fahrzeugen und uns geschaut hatten, sind wir noch in die Stadt um eine Aufgabe zu erledigen und etwas zu essen. Aufgabe souverän gemeistert, wir sollten ein originelles Bild mit der alten Tram machen, die auf der Istiklal Caddesi verkehrt. Zum Essen waren wir in einem Restaurant in einer Seitenstraße, das uns schon bei unserem letzten Besuch überzeugt hatte. Zu recht.
Mehr Zeit war leider nicht drin und so blieb es ein kurzer Abend in dieser phantastischen Stadt.

Tag 4 - 03.05.2016 - Rumänien-Türkei

Nachdem wir die Berge verlassen hatten, lief es bis zur bulgarischen Grenze richtig gut. An der Grenze wurden wir dann aufgefordert eine Vignette für Bulgarien zu lösen, was wir ignoriert haben, weil gegen Rallye-Reglement...
Wir sind ja am Anfang immer nur auf Straßen ohne Vignettenschilder gefahren. Nur kam dann irgendwo im Nirgendwo ein Schild und da wurde uns allmählich klar, daß da was ned stimmt.
Wir haben uns dann über kleine Straßen durchgearbeitet so weit es ging und sind dann doch auf eine Bundesstraße. Unser Mautschummel ist dann an der Grenze zur Türkei aufgefallen. Der bulgarische Zöllner bzw. sein Vorposten ließ uns wissen, daß eine Ausreise(!) aus Bulgarien ohne Vignette nicht möglich sei... Also haben wir doch noch eine Vignette gekauft.
Die Ausreise in die Türkei war bis auf eine kleine Kontrolle und etwas Wartezeit auf den Passierschein A38 problemlos.
Wir sind dann direkt nach Edirne gefahren um etwas zu essen, da es auch schon sehr spät war und in den kleineren Dörfchen und Städtchen nichts mehr los war.
Die Suche nach dem Schlafplatz nach dem Essen hat sich allerdings zum Problem ausgeweitet. Keine etwas geschützen Plätze am Straßenrand und nach über einer Stunde erfolglosen Suchens haben wir uns mit dem Mut der Verzweiflung mit Schmuddel in einem Feldweg festgefahren. Priml.
Mit drei Mann im Kofferraum und natürlich der Differentialsperre von Schmuddel haben wir es nach einer halben Stunde wieder zurück auf die Straße geschafft. Nach einer weiteren dreiviertel Stunde Fahrt haben wir dann beschlossen in einem Schulhof zu nächtigen. Geht auch... Jedenfalls ist der Schmuddel jetzt ein mit allen Wassern gewaschenes Rallyeauto...
Über Bulgarien können wir wenig berichten. Der Gesamteindruck ist nochmal ärmlicher als Rumänien, wobei das auch an der durchfahrenen Region liegen kann. Das Mittagessen in Popovo war gut und extrem billig, vier Gerichte, vier Getränke zusammen 8€. Das spiegelt natürlich auch die Wirtschaftsleistung wieder.

Tag 3- 02.05.2016 - Ungarn-Rumänien

Auch am dritten Tag war um 7Uhr wecken angesagt, damit wir rechtzeitig loskommen und die Hilfsgüter und den Hänger in "unserem" SOS Kinderdorf in Cisnadie (ehemals Heltau) in Rumänien abgeben konnten. Die Grenze in Arad war schnell erreicht, wir haben uns noch für den Rest unserer Forint mit Lebensmitteln eingedeckt und sind völlig ohne Probleme nach Rumänien eingereist. In Rumänien mußte zunächst noch eine Vignette als Straßennutzungsgebühr gekauft werden und dann ging es auch direkt weiter. Die Fahrt führte uns durch die Karpaten bis Sibiu bzw. Cisnadie.
Dort wurden wir bereits vom Leiter des SOS Kinderdorfes erwartet und er war sehr erstaunt über die Menge an Hilfsgüter und auch erfreut noch einen Anhänger zu bekommen, das hatte er wohl im Vorfeld nicht so recht verstanden. Aber egal, die Wühlmaus kommt gelegen und wird im Kinderdorf bleiben um bei Gartenarbeiten und Einkäufen zu dienen.
Aufgrund des orthodoxen Osterfestes waren viele Kinder nicht im Dorf sondern bei Ihren Familien. Die 65 Kinder im Dorf sind größtenteils keine Waisenkinder sondern Kinder aus sehr ärmlichen Verhältnissen, deren Eltern nicht für sie sorgen können oder Fälle in denen den Eltern aus den verschiedensten Gründen das Sorgerecht entzogen wurde.
Die von uns gelieferte Menge an Hilfsgütern ist für das Dorf eigentlich zuviel, aber es gibt drei Projekte des Dorfes für Kinder aus Roma-Lagern, die ebenfalls dringend Hilfe benötigen. Das heißt alles wird gut verteilt.
Wir hatten schon im Vorfeld mangels Transportkapazität Material an das Team Jungbuschindianer - Team 68 abgegeben, die zu einem SOS Kinderdorf in Alba Iulia ebenfalls in der Nähe von Sibiu gefahren sind.
Nachdem wir abgeladen hatten, die Kinder haben kräftig geholfen und wurden dafür mit Lollis belohnt und wurden natürlich auch dazu animiert auf unseren Autos zu unterschreiben, haben wir den Heimleiter noch um eine Duschmöglichkeit gebeten, die uns gewährt wurde. Frisch und munter, haben wir das Kinderdorf dann gegen 18Uhr wieder verlassen, nicht ohne noch eine kurze Runde durch Cisnadie zu drehen und der romanischen Kirchenburg einen kurzen Besuch abzustatten.
Wir haben an diesem Abend beschlossen noch ein paar weiße Straßen zu fahren, die uns zwar keine Zeit aber ein paar Kilometer gespart und uns so noch ein anderes Rumänien gezeigt haben.
Hatte man auf der Fahrt nach Cisnadie schon oft den Eindruck, daß viele Fabriken geschlossen sind und insgesamt die Lage eher ärmlich ist, war man in den Bergen zwischen Sibiu und Pitesti in einer anderen, bitterarmen Welt. Keine befestigten Straßen, mehr Ruinen als Häuser, alles in allem mal wieder eine Erdung, wie gut es uns geht. An dieser Stelle pauschalisiere ich, denn so etwas habe ich in Deutschland noch nicht gesehen. (Anmerkung des Chronisten).
Nachdem wir schon damit gerechnet haben, daß wir schon am zweiten Abend unsere Notfall-Spaghetti in den Topf werfen müssen, hat uns Kommissar Zufall wieder in die Hände gespielt. Eine erst Tage zuvor eröffnete Pizzeria/Bistro/Bar in Suici hatte auch um kurz nach zehn noch offen und es wurde noch ein sehr unterhaltsamer Abend.
Der junge Wirt hat uns dann auch noch einen Schlafplatz gezeigt, er meinte auf dem Sportplatz im Wald würden wir niemanden stören... Und so kam es auch, daß wir zum ersten Mal mit Omegas im Fußballtor standen... Volltreffer, so ein Omega.
Auch am dritten Tag haben uns die Auto keinen Ärger bereitet und alles ist super gelaufen. Wegen des Kinderdorfes und der vielen geschotterten Strecken haben wir an dem Tag rund 450km geschafft.
Trotzdem, ein schöner Tag, vor allem wegen des Kinderdorfes. Das war wirklich interessant und wir können sicher sein, daß die Hilfe wirklich angekommt und gebraucht wird.

Tag 2 - 01.05.2016 - Österreich-Ungarn

Nach dem Aufstehen am idyllischen Ufer des Gründelsees am Sonntag früh haben sich Yannik und Markus zunächst einmal um Schmuddels undichten Entlüftungsschlauch gekümmert. Unter Zuhilfenahme der "Bordapotheke", sprich eines (nicht passenden) Schlauches der geschlachteten Marita. Der passende passende Schlauch war natürlich nicht dabei. Egal wie, mittels der innovativen SiS-PTKB-Technologie (Schlauch-in-Schlauch+Panzertape+Kabelbinder) konnten wir dem Schmuddel zu erneuter Dichtheit verhelfen.
Die Route führte uns am Maifeiertag bis Orosháza in Ungarn nahe der rumänischen Grenze. Die Autos haben gespurt und so konnten wir die zulässigen 666km pro Tag gut erreichen und -nennen wir es- voll ausschöpfen. Zum Abschluß des Tages haben wir noch in einem Landgasthof was ordentliches gegessen und sind dann auch gleich in die Falle.
Ansonsten gibt es ehrlich gesagt wenig zu berichten. Ungarn ist flach und es regnete unglaubliche Wassermassen, die den ganzen Tag vom Himmel kamen. Hauptproblem war die schlechte Sicht, der rostige Nagel im Kopf vieler ungarischer Autofahrer und massives Aquaplaning über weite Strecken, was vor allem das Fahren mit Hänger erschwert hat. Trotz des harten Urteils des TÜV-Prüfers über unseren Anhänger, den wir "Wühlmaus" getauft haben, hat das gute Stück super durchgehalten. Von dem laut Bericht "technisch und wirtschaftlich verbrauchten Zustand", kann kaum eine Rede sein. Bis zu seiner Abgabe im SOS-Kinderdorf hat er nur durch ein defektes Rücklichtbirnchen und eine quietschende Kupplung auf sich aufmerksam gemacht.

Tag 1- Start in Oberstaufen

Es ist soweit, es ging endlich los. Nach einigen Monaten mehr oder weniger intensiver Vorbereitung sind wir, das Team 79 am Samstag gegen 11:00Uhr im Festzelt in Oberstaufen als eines der letzten Teams über die Startrampe. Der Start war ziemlich cool, eben ein richtiger Rallyestart.
Zunächst gab es in und um Oberstaufen herum noch einige Aufgaben zu lösen bzw. Material für Aufgaben unterwegs zu einzusammeln. Auch das Roadbook wurde nicht einfach am Start abgegeben, sondern mußte auf dem Hündle, bzw. dessen Bergstation eingesammelt werden.
Nachdem alle Aufgaben des ersten Tages erfüllt waren, sind wir Richtung Cisnadie aufgebrochen. Das Städtchen bei Sibiu in Rumänien war unser erstes Ziel, da wir dort im SOS Kinderdorf unsere Spendengüter abgeben wollten.
Die Route führte uns zunächst über Bad Tölz und Freilassing an die Grenze nach Salzburg. Dort mußten wir zunächst unsere erste Grenzschildaufgabe absolvieren, sprich alle Teammitglieder vor dem Grenzschild Österreichs fotografieren.
Über Salzburg ging es dann weiter nach Bad Ischl und nach rund 400km haben wir unser Nachtlager direkt am Ufer des Gründlsees bei Bad Aussee in Österreich aufgeschlagen.
Auch das Wetter hat super mitgespielt, die Sonne hat unseren ersten Fahrtag die ganze Zeit begleitet.
Beim Abstellen der Autos haben wir bei Schmuddel einen leichten Geruch nach verbrannten Öl festgestellt. Die Ursache war schnell gefunden, ein defekter Schlauch im Bereich der Motorentlüftung. Die Behebung des Mangels wurde aufgrund der Tatsache, daß die ausgewählte Gaststätte bald schloß und daß der Motor noch sehr heiß war auf den nächsten Morgen vertagt.
Das Essen war mehr als ordentlich und die Nachtruhe ebenfalls.

Allgäu-Orient-Rallye reloaded! Team 79 - Veteranenfreunde fährt nach Tiflis

Wir sind wieder dabei bei der Allgäu-Orient-Rallye! Mit der Startnummer 79 tritt wieder Team der Veteranenfreunde bei der Allgäu-Orient 2016 an. 

30.04.-20.05.2016

Zunächst war geplant, daß die Rallye nach Teheran führen soll, aber das wurde vor kurzem wegen der schwierigen Lage in den türkischen Kurdengebieten gekippt.

Nun führt die Rallye quer durch die Türkei bis nach Georgien. Die dortige Hauptstadt Tiflis ist der Wendepunkt und das Ziel liegt dieses Mal in der Türkei, in Dalyan an der Mittelmeerküste.

Wir starten dieses Mal zu viert, mit im Team sind Karoline Grünling, Timo Baumgärtner, Yannik Krieger und Markus Ratzel. Die ersten beiden sind Rallye-Neulinge, Yannik und Markus waren auch 2013 dabei.

Wenn auch im kleineren Umfang haben wir dieses Jahr wieder ein Hilfsprojekt, wir unterstützen das SOS Kinderdorf in Cisnadie bei Sibiu in Rumänien. Für das wir übrigens noch Sportschuhe für Kinder und Jugendliche (Jungen und Mädchen, Gr. 28-42) suchen.

Fahrzeugmäßig setzen wir wieder auf bewährte Technik und gehen wieder mit Opel Omega B Caravans an den Start, dieses Mail allerdings in der Facelift Variante mit 2,2L 16V. Beide Autos sind technisch gleich, das heißt, wir haben uns gut mit Ersatzteilen eindecken können.

Im Gegensatz zum letzten Mal haben wir es leider nicht geschafft rechtzeitig und en detail von den Vorbereitungen zu berichten, aber vielleicht ist das beim zweiten Mal einfach anders.

Von unserer Reise wollen wir auf jeden Fall wieder von unterwegs berichten und ein Reisetagebuch führen, das nach Möglichkeit schon von unterwegs immer wieder aktualisiert wird.

Auf jeden Fall gibt es wieder ein GPS Online Tracking, damit Ihr sehen könnt, wo wir gerade unterwegs sind. Der Link dazu wird mit dem Start der Rallye hier auf der Startseite der Veteranenfreunde Homepage online gehen.

Besonderer Dank gilt schon jetzt an alle Unterstützer, die uns geholfen haben unser Projekt zu realisieren. Details folgen...